Echtzeit-Visualisierungs-Editor fuer deskriptive Verhaltensprotokolle
Piesk, J., Heeg, R., Hoenscheid, R., Krämer, N., & Bente, G. (2003). In G. Szwillus & J. Ziegler (Eds.), Mensch & Computer 2003: Interaktion in Bewegung; [Tagungsbeiträge der dritten Konferenz Mensch & Computer 2003 in Stuttgart] (1. Auflage, Vol. 57, pp. 177–186). Teubner.
Abstract
Vor dem Hintergrund, dass multimodale Ein- und Ausgabe in anthropmorphen Schnittstellen zum face-to-face-Dialog mit virtuellen Akteuren verschmelzen, wird mit dem Echtzeit-Visualisierungs-Editor (EVE) ein System zur Erforschung der zugrunde liegenden psychologischen Wirkungszusammenhaenge der menschlichen Wahrnehmung des digitalen Verhaltens vorgestellt. EVE ist ein speziell zur effizienten Versuchsvorbereitung und -durchfuehrung im Bereich der Kommunikationspyschologie entwickelter Verhaltens- und Bewegungseditor. Aufgezeichnete menschliche Bewegungsdaten werden waehrend der Experimentalvorbereitung mittels einer bijektiven Abbildung in ein deskriptives Verhaltensprotokoll (modifizierte Berner Kodierung) in Echtzeit konvertiert, so dass der Versuchsleiter bei der Bewegungsedition im Berner Code das visuelle Ergebnis mittels eines 3D-Modells verzoegerungsfrei sieht. Sowohl bei der Experimentalvorbereitung, als auch zur Praesentation der Bewegungssequenzen bei der Versuchsdurchfuehrung werden die variierten Verhaltensprotokolle von einem echtzeitfaehigen 3D-Figuren-Player visualisiert. Mit EVE koennen psychologische Wirkungsexperimente, in denen menschliche Bewegungen aufgezeichnet werden, in deskriptive Verhaltensprotokolle konvertiert, vom Experimentator variiert und Versuchspersonen als Stimulusmaterial praesentiert, effizient vorbereitet und durchgefuehrt werden. Eine wesentliche Funktionalitaet ist der echtzeitfaehige bijektive Konvertierungsalgorithmus von deskriptiven Verhaltensprotokolldatensaetzen in Euler-Winkel. EVE wird als erster Schritt in der Realisation des Feedback-Verfahrens aus Wissensgenerierung und RE-Implementierung der neuen Befunde im Bereich der nonverbalen Kommunikation zur kontinuierlichen Optimierung eines anthropomorphen Interfaces angesehen. Die Konzeption des Arbeitsablaufes, den Funktionsumfang und die technische Realisierung dieser Plattform werden beschrieben.