Technologische Komponenten von heute als Aushandlungsartefakte für neue Kompositionen von morgen – Erfahrungen und Ergebnisse aus dem AAL- Projekt FoSIBLE
Müller, C., Kötteritzsch, A., & Budweg, S. (2012). In B. Deutscher AAL-Kongress mit Ausstellung ; 5 <2012 & V. D. I.-V. D. E. I. +. T. G. H.
Abstract
Die Herausforderungen der Technikfolgenforschung innerhalb der AAL-Domäne spiegeln sich in ähnlicher Weise in den einzelnen AAL-Entwicklungsprojekten wider. Sowohl auf einer Makroebene also auch auf der Mikro- (projektbasierten) Ebene besteht jeweils die Anforderung, in der Zusammenschau aus derzeitigem Stand der Technik und zukunftsorien-tierten Nutzungs- und Nutzerkonzeptionen verlässliche längerfristige Prognosen zu erstellen. Die frühe Einbindung einer Endnutzer-Perspektive in AAL-Innovationsprozesse gilt als wichtige Maßnahme in Tech-nikprojekten, um Produkte praxis- und nutzerfreundlich und damit markttauglich zu gestalten [1,2]. Nutzerorientierte Methoden liegen dabei in einer weiten Variationsbreite vor, von Simulation und Modellierung der Bedarfe von Senioren in der Usability-Forschung bis hin zur direkten Integration von älteren Menschen, z.B. in Living Lab-Ansätzen [3,4]. Die konkrete Ausgestaltung der nutzerorientierten Forschung unter dem Living Lab-Label zeigt sich wiederum varianten-reich, ebenso in der Intensität des Beziehungsaufbaus zu Endnutzergruppen. So ist der Begriff bisher hauptsächlich kon-notiert mit Einrichtungen, in denen Anwendungen im Laborumfeld mit Probanden unter möglichst praxisnahen Bedin-gungen erprobt werden [5]. Demgegenüber verfolgt das FoSIBLE-Projekt einen Living Lab-Ansatz, der die Freizeit- und Wohnräume der Endnutzer als testbed für technologische Prototypen verortet. Damit ist das Projekt im Umfeld der Nut-zer präsent und die Potentiale für den Aufbau eines dauerhaften Aushandlungs- und Kommunikationsraumes sind hoch. Damit dies gelingt, sind besondere sozio-technische Begleitmaßnahmen notwendig, die im Folgenden beschrieben werden.